Frau Schletterer singt nicht mehr

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Au
Last und Mühe mit dem Newsletter
08.08.2023 09:57

Ich habe ja im April bereits erwähnt, daß wir in unserer Firma regelmäßig einen (neuen) Newsletter erhalten, der uns über Wissenswertes informieren soll. Und daß ich diesem Blatt aus diversen Gründen keine Zukunft gebe.
Tatsächlich sind mittlerweile aber doch mehr Ausgaben erschienen, als ich für möglich gehalten hätte. Inhaltlich überzeugen mich die jeweiligen Versionen nach wie vor wenig. Nur Teile des Magazins interessieren mich tatsächlich.
Der Newsletter strahlt auf mich aus, daß nur ausgewählte Leute darin ihren Beitrag leisten dürfen. Ein gewisses „Stammpersonal“ schreibt in immer wieder vorhandenen Rubriken, und dann und wann gibt es einen sog. Gastartikel, der eigens einmalig angefragt wird.
Dennoch findet sich in jeder Ausgabe der Aufruf, wer sich beteiligen möchte, solle sich melden.
Eine meiner Kolleginnen hat das nun getan – sie wollte zwar nicht nur einen Artikel beisteuern, sondern ihre Mitarbeit in der Redaktion anbieten, aber es kam, wie ich es nicht anders erwartet hätte: ihr Angebot wurde dankend(?) abgelehnt. Die Redaktion sie ohnehin schon zu groß gewesen, ein paar der Mitglieder hätten schon länger ihre Aufgabe nicht mehr erfüllt, und so sei das Redaktionsteam auf eine tatsächlich angemessene Personenzahl geschrumpft worden. Klingt erst mal nachvollziehbar.
Was allerdings verschwiegen wurde: die Dame, die das entschieden und durchgezogen hat, klagt jetzt darüber, daß sie die nach wie vor vorhandenen Aufgaben ja nicht alleine wuppen könne, und es mögen bittschön die verbliebenen Redaktionsmitglieder Teile dieser Aufgaben übernehmen. Dumm nur, daß die fraglichen Aufgaben originäre Aufgaben der Abteilung sind, der sie und die von ihr aus dem Gremium ausgeschlossenen Kolleginnen angehören. Hätte sie da nicht besser andere Mitglieder aus der Redaktion „entlassen“? Welche, die für diese Aufgaben eh nicht geeignet sind oder wären?
Oder hätte sie alternativ da nicht besser das Angebot der jüngst abgewiesenen Kollegin angenommen, um ihr diese Aufgaben zumindest versuchsweise zu übertragen? 
Wie soll man die Arbeit dieser Redaktion noch ernst nehmen, wenn sie wieder und wieder zur Mitarbeit aufruft, neue Leute im Team aber gar nicht haben will? Was genau prädestiniert ausgerechnet die, die jetzt schon mitarbeiten, für diese Tätigkeit? Und was genau macht die Interessenten ungeeignet?
Ich glaube, das weiß die Dame selbst nicht. Möglicherweise merkt sie auch gar nicht, wie widersprüchlich sie denkt und handelt.
Man könnte die Problematik der Aufgaben, für die jetzt niemand mehr verfügbar ist, im übrigen auch anders lösen: Mir ist im Grunde klar, daß die Verantwortung für einen internen Newsletter in unserer Truppe liegen muß, die für Unternehmenskommunikation zuständig ist. Es täte dem Blatt m. E. aber gut, wenn der Letter nicht so dominiert wäre von dieser ständig bemühten Gute-Laune-Diktion, die versucht, den Anschein zu erwecken, als sei die Arbeit in unserer Firma ein immerwährendes Fest mit Spiel, Spaß und Spannung. Will sagen: Teile des Newsletters werden gefüllt mit m. E. hohlem Blabla, anstatt einem echten Artikel ein wenig mehr Raum zu geben. Täte sie das (den Artikeln mehr Raum geben), könnte die Redaktionschefin sich der Aufgaben widmen, die jetzt liegen bleiben, weil sie die Artikelbeiträge (im Gegensatz zu diesem Fröhlich-Blabla) ja gar nicht selbst schreibt, und könnte dann auch die angebotene Mitarbeit von neuen Interessenten überzeugender ablehnen. 

 

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